Todesangst auf der Autobahn

 

Und es gibt doch Engel  

 


Wie heißt es schon so schön in dem Schlager von Katja Ebstein: „WUNDER“ gibt es immer wieder!

Am 28.Januar 2003 wollten wir unsere Tochter Ramona und deren Verlobten Daniel in Großenbrode,

das liegt nahe der Insel Fehmarn, mit einem Kurzbesuch überraschen.Sie hatten uns nämlich kurz vorher selbst   damit überrascht, dass wir das erste Mal Opa und Oma würden „ggg“. Daniel hatte zudem den nächsten Tag Geburtstag.

Hätten wir zu diesem Zeitpunkt gewusst, was uns am nächsten Tag auf der Rückfahrt erwarten sollte,

dann wären wir bestimmt nicht gefahren.

 

Von uns in Siegen / NRW  bis Großenbrode / Ostsee sind es ca. 600 km zu fahren. Wir fuhren also am Mittwoch von uns nach Bochum (in ca.1,5 Std.) und wurden dort von Daniels Großeltern mitgenommen. Die restliche Strecke legten wir dann in ca. 4,5 Std. zurück. Wir waren also trotz des schlechten Wetters (Eis und Schnee) sehr gut durchgekommen.
Der Überraschungseffekt lag voll auf unserer Seite und wir verbrachten einen wunderschönen Tag bei unserer Tochter. Es war schon nach Mitternacht, als wir unser Hotel aufsuchten.
Den nächsten Tag sind wir dann noch schön spazieren gegangen und haben uns am Strand der Ostsee den eiskalten Wind um die Nase wehen lassen.

Nachmittags um 15.45 Uhr verabschiedeten wir uns dann und traten unsere Heimreise an.

Ca. 2 Stunden später hat Gott uns dann einen Schutzengel zur Seite gestellt.

Es war ca. 18.oo Uhr, als wir uns kurz vor Hamburg befanden. Wir befuhren die A1 auf der linken Fahrspur.

Irgendwo traf dann noch von links die A24 auf die A1, so dass kurzfristig eine fünfspurige Fahrbahn entstand.

Wie gesagt, wir befanden uns in diesem Moment genau in der Mitte.

„Und dann passierte es“


Am Armaturenbrett des Wagens leuchtete plötzlich das ABS Lämpchen auf, das Auto stotterte kurz und ging aus. Mittlerweile war es stockdunkel und an dem Auto versagte die ganze Elektrik. Nicht einmal die Warnblinkanlage leuchtete mehr auf.

Ihr müsst Euch das mal vorstellen. Gerade an dem Schnittpunkt wo 2 Autobahnen aufeinander treffen standen wir genau in der Mitte. Draußen dunkel, kein Fünkchen Licht am Auto, Feierabendverkehr und wo das Auge hinblickte LKWs. An Aussteigen war gar nicht zu denken. Die bretterten manchmal cm an den Außenspiegeln vorbei. Mit dem Handy hatten wir sofort die Polizei informiert. Jetzt fing das große Warten an.

Vorgebeugt schaute ich immer wieder in den Seitenspiegel und sah wie ein LKW nach dem anderen

auf unserer Spur heran rauschte. Dann hielten wir die Luft an, drückten unsere Körper ganz fest in unsere Sitze und warteten auf einen fürchterlichen Aufprall. Uns war bewusst, dass wir vielleicht die Zeit bis zum Eintreffen der Polizei nicht überleben würden.

 

Wir hatten Todesangst.

 

Meine Frau saß auf dem Rücksitz und hatte die Hände zum Gebet gefaltet. Neben Ihr verlor die Großmutter bald die Nerven. Die Zeit wurde zur Ewigkeit. Es dauerte und dauerte und dauerte bis, ja bis wir nach einer geschlagenen Stunde das Martinshorn hörten und im Rückspiegel das Blaulicht der Polizei sahen. Tränen des Glücksgefühls flossen jetzt. Wir hatten überlebt.  

 

Psalm  91,11  Denn er hat seinen Engeln  befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,
 

Die Polizei fuhr hinter uns und sperrte die Autobahn ab. Erst jetzt konnten wir aussteigen und unseren Wagen nach rechts über 2 Fahrspuren hinweg auf den Seitenstreifen schieben.

Dann setzten sie sich vor uns gaben den Verkehr wieder frei und schleppten uns bis zum nächsten Rastplatz in ca. 1,5km Entfernung ganz langsam ab. Als sie hörten, dass wir an diesem Punkt im Dunkeln 1 Std. gestanden haben meinte einer der Polizisten, wir müssten mehrere Schutzengel gehabt haben. Denn bei diesem LKW aufkommen sei es ein Wunder, dass wir nicht überrollt worden seien.

 

ES WAR EIN WUNDER !

Auf dem Rastplatz mussten wir dann noch eine Stunde warten bis endlich ein Abschleppwagen kam.

Nach kurzer Untersuchung stellte sich dann heraus, dass die Lichtmaschine kaputt war.

Nun wurden wir wiederum abgeschleppt. Das Auto hinten drauf und wir zu viert noch vorne ins Führerhaus.

Beim nächstgelegenen Autohaus wurden wir dann abgesetzt und der Wagen heruntergelassen.

Man hatte uns seitens der Versicherung zugesagt, dass in ca. 3/4 Std. ein Leihwagen da wäre.

Einsam und verlassen saßen wir jetzt auf dem dunklen Hof einer Autofirma in unserem defekten Auto.

Links und rechts zugeschneite Autos und es war bitterkalt. Die Scheiben froren rundherum zu und wir schnatterten wie die Gänse.

Es sollte noch 2 Std. dauern, bis endlich der Leihwagen eintraf. Vor Kälte bald bewegungsunfähig stiegen wir dann in den mollig warmen Leihwagen um. Nach kurzer Zeit fühlten wir uns wie im siebten Himmel und waren ein paar Std. später um 3 Uhr Nachts endlich in Bochum. Nach einer warmen Tasse Cappuccino fielen wir dann ins Bett.Nach ein paar Stunden Schlaf stiegen wir dann wieder in unser Auto, verabschiedeten uns von Daniels Großeltern und traten die Heimreise nach Siegen an. Wir standen dann zwar noch am Westhofener Kreuz in einem Stau, aber ansonsten verlief die Fahrt problemlos. Sieht man einmal davon ab, dass unsere Scheibenwaschanlage eingefroren war und wir größtenteils kaum was sehen konnten. Wir mussten daher noch mal an zwei Rastplätzen anhalten um die Scheiben zu reinigen.

Dieses Autobahnerlebnis werden wir so schnell nicht mehr vergessen. Ich bin überzeugt davon,

dass wir einen Schutzengel zur Seite gehabt haben, sonst könnte ich Euch heute nicht diesen Bericht schreiben.

 

Psalm  91,11  Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen,